Gesetzliche und private UNFALLVERSICHERUNG.
Die Unterschiede.
Ist es sinnvoll, eine private Unfallversicherung abzuschließen? Welche Vorteile habe ich? Und was deckt die gesetzliche Unfallversicherung ab? Hier bekommst du alle Infos.
Gut zu wissen: Für Unfälle, die dir außerhalb der Arbeit passieren, ist es auf jeden Fall sinnvoll, eine private Unfallversicherung abzuschließen. Denn immerhin haben rund 600.000 Österreicher und Österreicherinnen jährlich einen Unfall im Bereich Heim, Haushalt und Sport. Diese werden Freizeitunfälle genannt und sind nicht in der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt.
Grundsätzlich gibt es in Österreich eine sehr gute Sozialversicherung,
die außerdem verpflichtend ist.
Folgende vier Bereiche sind durch sie abgedeckt:
- Krankenversicherung
- Unfallversicherung
- Pensionsversicherung
- Arbeitslosenversicherung
Wer ist in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert?
- Arbeiter*innen und Angestellte
- Beschäftigte mit freien Dienstverhältnissen
- geringfügig Beschäftigte
- selbständig Erwerbstätige in der gewerblichen Wirtschaft
- Schüler und Studierende
- Kinder ab dem verpflichtenden Kindergartenjahr
- Menschen, die in Hilfsorganisationen arbeiten
- selbständige Land- und Forstwirte und ihre Angehörigen, die mitarbeiten
- Beamte und Beamtinnen der ÖBB, Bedienstete der Eisenbahnen und der Wiener Verkehrsbetriebe
- Pragmatisierte Beamte und Beamtinnen und Vertragsbedienstete des Bundes, der Länder und Gemeinden (sofern sie nicht einer auf Landesebene eingerichteten Unfallfürsorgeanstalt angehören)
Was und wann leistet die gesetzliche Unfallversicherung?
- Erste Hilfe bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
- Unfall-Heilbehandlung
- Rehabilitation
- Entschädigung nach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
- Auszahlung von Renten
- Zuschüsse für Entgeltfortzahlung
- arbeitsmedizinische Betreuung der Versicherten
Was ist versichert ...
und was nicht?
Unfälle am Arbeitsplatz und Unfälle, die auf dem direkten Weg zur Arbeit und wieder nach Hause passieren, sind versichert. Das gilt natürlich auch für Dienstreisen. Aber Achtung! Wird eine Dienstreise zum Beispiel für eine private Besorgung oder einen privaten Termin unterbrochen, kann das den Versicherungsschutz aufheben.
Bist du zu Hause von der Leiter gefallen? Im Badezimmer ausgerutscht? Beim Joggen, Wandern oder Radfahren in der Freizeit gestürzt? Dann sind diese Unfälle nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung gedeckt. Notwendige Behandlungen beim Arzt oder im Krankenhaus werden von deiner gesetzlichen Krankenversicherung zwar übernommen, aber alle weiteren notwendigen Behandlungen oder Therapien sind nicht versichert. Mit anderen Worten: Was notwendig ist, wird bezahlt, Folgeschäden aber nicht.
Wichtig!
Diese Regel gilt auch für Kinder. Im Kindergarten und in der Schule sowie auf dem Hin- und Rückweg sind sie versichert. Bei einem Unfall in der Freizeit greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht.
Aus der Mücke wird ein Elefant.
Freizeitunfälle können richtig teuer werden.
Wie bereits oben erwähnt: Unfälle, die dir in der Freizeit passieren, sind in der gesetzlichen Unfallversicherung nicht gedeckt. Eine Kleinigkeit kann schnell zu einer großen Sache werden. Denn Unfälle können dein ganzes Leben verändern. Zum Beispiel könnte nach einem Unfall eine dauernde Invalidität bleiben. Es können hohe Therapie- oder Pflegekosten anfallen. Oder ein Unfall hat die Folge, dass du dein Zuhause umbauen musst. Es kann passieren, dass dein Einkommen ausfällt, weil du länger berufsunfähig bist. Dies betrifft oft junge Menschen.
Ein Wanderunfall am Berg kann beispielsweise dazu führen, dass du eine Hubschrauberbergung benötigst. Durchschnittlich kostet eine Flugminute rund 90 Euro. Dazu kommen noch eine Bereitschaftsgebühr, der Kostenersatz für das verwendete Material und die Kosten für mögliche Medikamente. Durchschnittlich bewegen wir uns da schnell bei rund 8.000,- Euro. Dauert der Einsatz länger, können es auch 10.000,- Euro für eine Hubschrauberbergung sein. Diese Kosten werden in der Regel nur von einer privaten Unfallversicherung übernommen.
Was du bei einer privaten Unfallversicherung beachten musst?
Unfall ist nicht gleich Unfall. Es gibt Risikosportarten wie Kickboxen, Klettern oder auch Motocross etc. Diese werden manchmal nicht oder nur mit einem Prämienaufschlag versichert. Keine Leistung gibt es für Unfälle, die durch Kriegsereignisse oder Alkohol- und/oder Drogeneinfluss verursacht wurden. Außerdem kann es auch sein, dass Unfallfolgen, die durch einen Schlaganfall, epileptische Anfälle oder andere Krampfanfälle verursacht wurden, nicht gedeckt sind.
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